Silbersack: Sachsen-Anhalt braucht eine langfristige Tourismus-Offensive!

Die Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der sachsen-anhaltischen Industrie- und Handelskammern zeigt eine dramatische Lage in der Tourismusbranche auf. Das Land Sachsen-Anhalt muss dies als letzten Weckruf verstehen und endlich eine Tourismus-Offensive starten.

„Die Tourismusbranche mitsamt der Gastronomie wurde dieses Jahr schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Auch kommendes Jahr wird nicht von einer vollständigen Erholung der Branche auszugehen sein. Das Land Sachsen-Anhalt muss sich jetzt in der Verantwortung sehen und die Branche bestmöglich auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie unterstützen“, so Silbersack.

„Sachsen-Anhalt hat touristisch viel zu bieten und ist mit seiner Lage im Herzen Deutschlands auch geografisch gut gelegen. Wir müssen unser Potenzial vollständig ausschöpfen und unsere touristischen Schätze noch stärker national wie international bekannt machen. Grade in einer Zeit, in denen die Menschen wieder verstärkt auf heimische Reisen setzen, muss Sachsen-Anhalt eine Tourismus-Offensive starten“, so Silbersack weiter.

„Zu dieser Tourismus-Offensive gehört einerseits eine bestmögliche Infrastruktur. Hotels bzw. Gaststätten im Harz oder der Altmark müssen problemlos mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein. Weiterhin muss das Land Sachsen-Anhalt eine MarketingKampagne starten, die Menschen aller Generationen anspricht und die sie auf unsere touristischen Möglichkeiten aufmerksam macht. Zudem muss der Breitbandausbau vor allem im ländlichen Raum schneller vorangetrieben werden. Hoteliers und Gastronomen benötigen heutzutage schnelles Internet, um sich online präsentieren zu können und Buchungen entgegenzunehmen. Zuletzt ist es natürlich von elementarer Bedeutung, dass es das Land Sachsen-Anhalt schafft, junge Menschen im ländlichen Raum zu halten. Viele Betriebe müssen schließen, weil sie kein Personal finden“, so Silbersack abschließend.

Hintergrund:

Dpa vom 15.12.2020: Industrie- und Handelskammern (IHK) in Sachsen-Anhalt zeigen die miserable Lage der Tourismuswirtschaft angesichts der Corona-Pandemie. Obwohl sich die Lage in den Sommermonaten leicht erholt habe, sei das Geschäftsklima in der Gastronomie in den vergangenen zehn Jahren noch nie so schlecht gewesen wie jetzt, teilte die IHK-Landesarbeitsgemeinschaft am Dienstag mit. In der Reisebranche sei der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Stimmungslage widerspiegelt, eingebrochen und erreichte einen Negativrekord von elf Punkten auf einer Skala von 0 bis 200. Auch die Erwartungen an die Zukunft seien düster.

Insgesamt wurden im September und Oktober rund 700 Gastronomen, Hoteliers, Reisebüros und -veranstalter im Land befragt, 363 Unternehmen haben demnach geantwortet. «Die Ergebnisse machen deutlich, wie sehr Gastgewerbe und Reisewirtschaft bereits vor dem November-Lockdown mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen hatten», erklärte die Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau, Antje Bauer.

Der Umfrage zufolge erwartet jeder fünfte Gastwirt und jeder siebte Hotelier einen Umsatzrückgang um mehr als 50 Prozent. Ein normales Geschäft auf «Vor-Corona-Niveau» erwarteten 19 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen im zweiten Halbjahr 2021 und 21 Prozent erst im übernächsten Jahr. «Jeder siebte Gastwirt glaubt sogar überhaupt nicht mehr daran», sagte Bauer.