Nach der Absage des Weihnachtsmarktes durch die Stadt Halle werden erste Kritik und Unverständnis laut. Der Kreisverband der Freien Demokraten wirft der Stadtverwaltung Versagen bei der Organisation vor. Die Regeln des Landes seien absehbar gewesen. Man müsse auch als Stadt maximale Anstrengungen unternehmen, um diesen gerecht zu werden. Die Stadt wird daher aufgefordert, zusammen mit den Händlern schnellstmöglich eine gemeinsame Lösung zu finden, die nicht in einer kompletten Absage endet.
„Diese Absage durch die Stadt ist für die Schausteller katastrophal und wird wohl für einige das Aus bedeuten. Obwohl sich am ersten Öffnungstag Besucher und Händler an alle Regelungen gehalten haben, ist es die Stadt, die sich nicht in der Lage sieht, ausreichende Kontrollen durchzuführen“, so die Kreisvorsitzende Yana Mark.
„Durch die Schließung des Weihnachtsmarktes drängt man die Menschen wiederholt ins Private. Die negativen Auswirkungen haben wir Ende letzten Jahres gesehen, als die Infektionszahlen dadurch deutlich anstiegen. Die Stadt hat also aus dem vergangenen Jahr nichts gelernt. Laut führenden Aerosolforschern ist eine Ansteckung im Innenbereich 20- bis 100-mal höher als draußen. Gastronomie und Veranstaltungen unter Freien Himmel sind nachweislich kein Infektionstreiber“, so Mark weiter.
„Man bekommt den Eindruck, dass die Verwaltung den Weihnachtsmarkt nur halbherzig vorbereitet hat und von vornherein ein abschließendes Konzept zur Öffnung fehlte. Die aktuellen Corona-Regeln waren seit einigen Wochen absehbar und hätten bereits bei Planung und Aufbau des Marktes berücksichtigt werden müssen. Ein probates Mittel wäre die Begrenzung der Besucherzahlen gewesen oder wie im ÖPNV vermehrt stichprobenartige Kontrollen. Solche Schließungen bewirken nun genau das Gegenteil und sind wirkungsloser Aktionismus“, so Mark abschließend. Andere Kommunen würden entsprechende Konzepte bereits umsetzen.
Hintergrund: Bereits gestern äußerten sich führende Aerosolwissenschaftler in einem bemerkenswerten Artikel in der Welt und stellten heraus, dass eine Ansteckung im freien mehr als unwahrscheinlich ist. Hier geht es zum Artikel.