“Die Situation in der Oper wird immer skurriler“, sagt Olaf Schöder, kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Stadtrat von Halle. Am Freitag hat der Aufsichtsrat der TOOH einen zweiten Geschäftsführerposten mit rund 120.000 Euro Personalkosten pro Jahr beschlossen. “Das kritisiere ich scharf”, sagt Schöder, der selbst lange Jahre als Opernsänger und Personalratschef in der Oper Halle tätig war. “Die Stellen in der Oper sind doch kein Selbstzweck. Es ist weder den Bürgern, noch den Mitarbeitern zu erklären, dass durch jahrelangen Sparzwang Kürzungen bei den Gehältern der Angestellten nötig waren, jetzt aber ein teurer Posten geschaffen werden soll, den niemand braucht.” Der amtierende Geschäftsführer ist noch bis Sommer 2021 im Amt und ein Bewerbungsverfahren für die Nachfolge läuft bereits. “In der Bevölkerung werden die halleschen Bühnen nur noch als zerstrittene Truppe wahrgenommen. Es gibt hier immer wieder Leute, die sich als Mittelpunkt der Welt inszenieren, dabei jedoch jeglichen Sinn zur Außenwelt verloren haben. Meine Fraktion wird der zusätzlichen Stelle im Finanzausschuss nicht zustimmen.”
Hintergrund: Der Aufsichtsrat der Halleschen Bühnen hat in seiner Sitzung am Freitag, den 12.06.2020, beschlossen, eine zweite Geschäftsführerin einzustellen: MZ-Hintergrundbericht.