“Autofahrer ? Nö. Führerschein? Nö.
Gegen das aktuelle Konzept zur autofreien Altstadt? Ja.
Vor ein paar Tagen wurde mir die Frage gestellt, warum ich eigentlich gegen eine autofreie Altstadt bin. So als Öffi-Nutzer und Fußgänger nerven Autos doch eher? Ja, da ist schon was dran. Klar werde ich nicht gerne von einem Auto fast überfahren, nur weil ich mal die Straßenseite wechseln will und auch ist Lärm und Abgas nicht immer das schönste auf der Welt. Als jemand der 2 Jahre direkt an der Magistrale wohnte, weiß ich es zu schätzen, kein ständiges Brummen zu hören.
Aber eins weiß ich auch. Meine persönlichen Empfindungen zu dem Thema spiegeln selten wieder, wie sich die Mehrheit der Anwohner und Gewerbetreibenden in der Stadt fühlen. Kundschaft, die am Wochenende in die Altstadt mit dem Auto fährt, oder der Händler, der mit seinem Auto oft Waren transportieren muss, sind davon betroffen. Anwohner, die jetzt nicht mehr wissen: Muss ich morgens eigentlich 15 Minuten zu meinem Auto laufen, damit ich mein Kind mit dem Auto zur Schule bringen kann? Bekomme ich nach der Arbeit einen Parkplatz?
Probleme, die mich persönlich nicht betreffen, aber die ich ernst nehme. Vor allem, wenn ein Konzept beschlossen werden soll, welches diese Probleme offensichtlich ignoriert und den betroffenen weder zuhört und die Menschen unserer Stadt in eine der wichtigsten Entscheidungen mit einbinden möchte.
Und wenn wir sie dann haben, unsere autofreie Altstadt, dann können sich endlich die Leute, die nicht dort wohnen, in ihrer Mittagspause mitten auf die Straße setzen, ihren Kaffee genießen (den sie sich von zuhause mitbringen, weil die Altstadt dann wirtschaftlich tot ist) und sagen: Was haben wir tolles erreicht. Im Hintergrund sucht der Familienvater schnell noch einen Parkplatz, damit er seinen Einkauf nicht durch die halbe Altstadt schleppen muss. Der Kreuzzug gegen das Auto läuft weiter und heute wird im Stadtrat darüber abgestimmt. Man bleibt gespannt”, findet unser Mitglied Tim.