Salz hat in Halle eine wechselvolle Geschichte. Mit der Übergabe des Technischen Halloren- und Salinemuseums in die freie Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins Hallesches Salinemuseum e.V. wurde Mitte 2010 ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Nachdem die Jahre zuvor von Stagnation geprägt waren, hat die Museumsarbeit in der Saline wieder Fahrt aufgenommen. So nutzten 2011 mehr als 30 000 Besucherinnen und Besucher die deutlich breiter aufgestellten Angebote des Hauses. Auf der Saline erwarten die Gäste Kultur und Technik verbunden mit der einmaligen und heute noch lebendigen Tradition der halleschen Salzwirker, vom traditionellen Schausieden bis hin zur populärwissenschaftlichen Vortragsreihe des Salzforums.
Viel Arbeit für die Halloren, die dem halleschen Stadtrat vor zwei Jahren ihre Ideen einer zukünftigen Kultur- und Bildungssaline vorstellten. Die ersten Schritte sind getan, so Michael Kriebel, Vorsitzender des Trägervereins der Saline. Als zentrale Aufgaben standen im vergangenen Jahr die Neuordnung des Museumsbetriebs, der Aufbau eines Netzwerks von Förderern und Partnern sowie die Aufwertung des Salzes als Imageträger für die Saline im Vordergrund. Dass es das gute Hallore-Siedesalz wieder im regionalen Handel gibt, macht den Halloren Michael Kriebel besonders stolz.
Neue Wege geht der Verein in der Saline mit dem Aufbau eines Bildungsbereiches >Technikum<. Mechanik, Robotik, Umwelt und Energie sind hier nur stichpunktartig genannt. Schon im Sommer konnten mehr als 800 Kinder und Jugendliche aus Halle mit einer Vielzahl technischer Experimente und Projekte ihre ganz persönlichen praktischen Erfahrungen sammeln. Gegenwärtig wird eine Neuauflage, unterstützt von den regionalen Hochschulen und Unternehmen vor Ort, für den Juni 2012 vorbereitet.
Basis dieser Zusammenarbeit ist ein neu aufgebautes Netzwerk mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung, welches zum gegenseitigen Vorteil den Standort Saline stärkt. Mit der Trägerschaft des Salinemuseums haben die Halloren als hallesche Bürger in einer besonderen Weise Verantwortung für das Gemeinwesen unserer Stadt übernommen. Wenn 2012 der hallesche Stadtrat die Fortführung der Trägerschaft beraten wird, gilt es für die gewählten Vertreter der halleschen Bürgerschaft dies nicht nur unter rein fiskalischen Gesichtspunkten abzuwägen.So sollten auch bürgerschaftliches Engagement und die persönliche Bereitschaft, Verantwortung und aktive Mitwirkung in unserer Gesellschaft zu übernehmen, Anerkennung finden. Die hallesche Saline, das weiße Gold und die Halloren zeigen, wie das geht.
Für die Stadtratsfraktion
Steffen Kohlert
Geschäftsführer des Technischen
Halloren- und Salinemuseums Halle
und Vorsteher der Halloren.